Anzeichen für vulkanische Aktivität in Mitteleuropa. So a Schas.

Loicht Stefan

 

Na gut, zählt die Eifel zu Mitteleuropa? Wenn ja, darf man feststellen, dass es dort außer einem dank der eingeborenen Autorennfahrer höchst unsympathischen Rundkurs Basalt gibt. Was macht man mit Basalt? Hässliche Häuser fragwürdigen Inhalts verkleiden oder schwarze Pforten römischer Provenienz errichten. Jedenfalls ist Basalt vulkanischen Ursprungs, womit dem Thema eigentlich genüge getan sein müsste, wäre da nicht der Zwang, den referientiellen Schas dergestalt auszuwalzen, sodass ein Rudel seltsamer Gestalten irgendeine wahrscheinlich vorhandene Botschaft vernimmt.

Nachdem der Eierschas zur Gattung der schwefeligen Flatulenz zählt, stellt sich dem gewissenhaften Chronisten die Frage, ob der Teufel Hämorrhoiden hat. Das ist zwar völliger Blödsinn, taugt aber zur Erklärung, warum Vulkane meistens stinken und rotes Zeug ausspucken. Immerhin soll der Kerl ja da unten irgendwo wohnen und verwendet garantiert kein Hakle-feucht nach dem morgendlichen Stuhlgang. Wenn sie – also die Vulkane – das tun, entsteht mitunter Bemerkenswertes: Pingen, Medienkonzerne, zentralfranzösische Zentralmassive (diese arroganten Symbolfetischisten müssen immer übertreiben), böhmische Massive (schon symphatischer), Microsoft, Kraterseen, archäologische Erlebniswelten, Graben-brüche, neoliberale Finanzminister, Tsunamis und Gumpoldskirchen.

Man kann sohin den Schluss ziehen, dass ein diabolisches Bohnen¬gulasch eine (von wem oder was auch immer) besiedelte Gegend zum experimentellen Evolutionsgebiet befördert bzw. eine bislang dem horror vacui anheimgefallene Landschaft dahingehend modelliert, dass es für Nichtsnutze mit viel Tagesfreizeit interessant wird, darüber unverkäufliche Bücher zu schreiben und ebendort mit diesem Lebensmittelpunkt dem Tagediebedasein zu frönen.

Dieser (der Lebensmittelpunkt) ist vermutlich Bestandteil des satanischen Planes, in Mitteleuropa zu permanenten Veränderungen zu kommen, denn woher sollte der Höllenfürst seine Schasmunition herbekommen, wenn nicht bei Billa und Hofer? Was allerdings gerne übersehen wird, ist die von manchen als rühmlich angesehene Rolle des Lebensmittelpunks, der meistens langhaarig, genagelt und mit Tischlerarbeiten versehen versucht, Wellness-Joghurts unentgeltlich zu erwerben und diese in sich auftuende Schlünde zu werfen, was aber im Normalfall sardonisches Gelächter tieferer Schichten und bestenfalls eine Rogner-Therme hervorruft.

Deren exeptionelle Mißgestaltung führt uns zur geologisch-geographischen Betrachtung des mitteleuropäischen Habitats, in dem durchschnittlich ungebildete Existenzen dubiosen Beschäftigungen wie Gelderwerb oder -vermehrung, Reproduktion, Friseurbesuch, Austausch nicht reproduktionsnotwendiger Körperflüssigkeiten, Thermenbesuch, Anschaffung reproduktionsnotwendiger Stimulierungshilfen, Töpferkursbesuch, Benutzung reproduktionshemmender Plastiksackerln und aus alle dem Vorgenannten resultierenden Rechtsanwaltsbesuchen nachgehen.

Die Beobachtung jener zu bedauernden Geschöpfe ist im Schas-Kontext insbesondere im Lichte eines in der Tageszeitung „Der Standard“ vom 22. /23. 10. 2005 (Seite 33) erschienenen und von Herrn Axel Bojanowski verfasstem Artikel („Unter Deutschland steigt Magma auf“) relevant, als ebendort im zweiten Absatz unter der Zwischen¬überschrift „8000 Beben in kürzester Zeit“ von Erdbebenschwärmen, Bebenschwärmen und Schwarmbeben berichtet wird – kein Witz, das steht so geschrieben!

Nunmehr steht der Verdacht nahe, dass solche schwärmerische Naturereignisse – wie Bojanowski ausführt – Wasser und Gase freisetzen, die in unmittelbaren Zusammenhang mit Dante`schen Theoremen stehen. Um mit Luther zu sprechen: „Wer gut rülpst und wer gut farzt, der brauchet keinen Arzt“ (Wienerisch: „Wenns Oaschal brummt, is as Heazzal xund“).

Man erspare Hinweise auf Reformation, Gegenreformation, Inquisition, Substitution, Insubordination, Rollmopsnation und Julius den Zweiten: der Teufel hat sein Hauptquartier unter Österreich.

Wie anders konnten zwei Weltenbrände ohne Zuführung einschlägiger Gerichte entstehen? Wie wäre es möglich gewesen, die Alpen und den Himalaja aufzufalten, wenn nicht hiesige schasfördernde Produkte eine bestimmende Rolle auf der höllischen Speisekarte erfüllen würden?

Nur, wo ist Österreich? Eine Beschränkung auf Standorte germanisch dominierter Handelsketten ist wohl deutlich zu kurz gegriffen (wobei die reichlich Schas produzieren können – und zwar nicht nur die Distribution täglich zu benötigender oder geniessender Güter, sondern auch den Import von Oberösterreichern, Medienmanagern, untalentierten Fußballspielern und Export von Unannehmlichkeiten jeder sprachlichen und personifizierten Form).

Österreich ist laut Mauthe überall. Dort, wo der Wahn-, Un-, Über-, und sonstige Sinn bizarr um sich greift, also in Mitteleuropa (im Rückschluss daher weder in England noch in Skandinavien). Dazu kommen kulinarische Gemeinheiten wie Würstel im Saft, Kasnocken- und nudeln, Schweinsbraten, gesottener Effe, Blutsterz, Stierhoden (im slowakischen Mitteleuropa), Letscho, Powidl, Plinis, Zwequrts, Loplonaden, Hurchengruggs, Österkotz, Königsfurz und Schlutzkrapfen. Quod erat demonstrandum: das konnte sich eine oberirdische Lebensform nicht ausdenken; also kommt der Impetus von drunter.

Dass der Balaton ein gasloses Wasserbehältnis ist, ist in diesem Zusammenhang genauso irrelevant, als dass der Neusiedlersee manchmal nur zwei Meter tief ist. Dies sind Steppenseen. Oder glauben Sie, dass Attila die Steppe verlassen hat, um in einer verdreckten Badewanne zu waten? Somit wären wir bei noch einem prägenden Ereignis: wer Yak- und Kamelmilch trinkt, dessen Jurte stinkt wie nachdem sich 17 ungewaschene portugiesische Eisenflechter mit 12 ungepflegten und fern der Heimat befindlichen – natürlich unrasierten – petschenegischen Jungschasführern dortselbst anrüchigen Ritualen hingegeben haben und sich in einer solchen (mitteleuropäischen) Gegend wiederfindet, kann nur von tieferen Erkenntnissen geleitet worden sein, um ein Etablissement namens „Weißes Rössel“ zu gründen.

Also wenn dieser fehlgeleitete Jungunternehmer (der Gegenständliche stolperte über das Leithagebirge) einen zufällig entdeckten Gletschersee mit dem Eingang zur Hölle verwechselt, kommt es zur Katastrophe: Peter Alexander. Allotria am Wolfgangsee. Ferienhort. Der Verheerer des angehenden Mittelalters lässt nunmehr dieses Hotel bauen, in dem unter Anderen angelnde Sachsen so wie die von ihnen gefangenen Fische ausgenommen und unter Zuhilfenahme von reichlich Knoblauch (auf-) bereitet werden.

Daraufhin entsteht ein seismischer Rülpser (in einschlägiger Literatur „der gesättigte Satan“ genannt), der bewirkt, dass Goten Kathedralen bauen und Erzbischöfe in Salzburg lebensfeindliche Ansichten ver¬treten dürfen. (Got the plan? Lebensfeindlich – Unterwelt!)

Mögen nun manche verwirrt sein, so sei erklärt, dass sich vulkanische Aktivität nicht nur auf sicht- und riechbare geologische Phänomene beschränkt, sondern auch hinsichtlich Hephaistos zu verstehen ist. „Schmiede das Eisen, solange es heiß ist!“. Nu, wo kommt das norische Erz her? Aus Mitteleuropa (Nordslowenien – von manchen Kärnten genannt – und Umgebung). Wo ist es heiß? Richtung Mittelpunkt der Erde (womit die Welteistheorie endgültig ausgehebelt wäre), was Jules Verne zu isländischen Eruptionen inspirierte.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Feststellung des berühmtesten Gespanns der Wissenschaft, nämlich Barks/Fuchs, wonach nordische und antike Götter (wiewohl auf einem Wanderstern) in Wohngemeinschaft leben können. Dies auf terrestrische Verhältnisse umgelegt, könnte bedeuten, dass, wie schon die Professoren Moers und König ausgeführt haben, eine einer Wechselwirkung unterliegende Beziehung zwischen Teufel und Gott (vermutlich ein weißbärtiger ungefiltes Schweinefleisch verachtender und mit 15 Bauchfalten versehender Typ, dem ein ausgehöhlter Frisbee über der Birne schwebt) besteht, in die Olympier eingreifen (können, wenn sie wollen).

Wir haben es offensichtlich mit einer gigantischen Verschwörung von nicht im Telefonbuch zu findenden Daseinsformen zu tun.

Ob Slartibartfast nicht nur Fjorde, sondern auch Einkaufszentren am Rande keiner Erwähnung würdigen Kuhdörfer, die mit Hilfe der Reichsautobahnplanung sich der größenwahnsinngen Illusion hingeben, mehr als das letzte Kaff von rechts zu sein, designte, sei dahingestellt. (Einschub: so dies nicht der Fall sein sollte, mögen die kapitalistischen Knochen der Raumplaner unter der aufgehenden Sonne der Revolution verrotten. )

Und was ist jetzt mit dem o.a. „Lebensmittelpunk“? Nun, Joschka Fischer entdeckte auch einmal den Frankfurter Pflasterstrand (dem sein Zeugs würde ich auch gerne rauchen), ist zum fünften Mal verheiratet (Goldesel? EADS? Jungfrauengeburt?) und war Minister des Äußeren einer teilweise als mitteleuropäisch einzustufenden Gegend. Succus est, Verschwörer korrumpieren gerne, um nützliche Figuren einzukochen.

Halt. Stop. Moment. Sind Vulkane nicht auch feminine Erscheinungen? Der Vulkan, die Vulva, das monatliche Magma? Ausbrechen (aus dem Frauenknast – härch, härch!), einbrechen, dann erbrechen, schließlich Verschwörung mit aufzuziehenden Hosentaschengöttern?

Soll sein. Nennt sich auch Liebe in Mitteleuropa (und ist kein Schas).

Ich danke Ihrer Aufmerksamkeit und Sabina.