Bayreuth – Amselfeld

Nowak Günter


Donnerstag 11. Oktober 2007
19.30: Werbepause für der Zeit im Bild

Und jetzt in News: Exklusivinterview mit Jörg Haider anlässlich der Enthüllung der 1000. zweisprachigen Ortstafel in Kärnten

Samstag 13. Oktober 2007: 22 Uhr: Kultur im Hinterzimmer

Eine in ein hochgeschlossenes rotes Designerstück gekleidete Barbara Rett lächelt in die Kamera.

„Meine sehr verehrten Damen und Herren - Geschätztes Publikum!
Ich darf Sie zu unserem neuen Sendeformat am Samstagabend auf ORF 2 begrüßen! „Kultur im Hinterzimmer“ berichtet vor Ort über aktuelle Geschehnisse aus Kunst und Kultur. Anlässlich der Ver-
leihung des diesjährigen Krachmannpreises sind wir mit unserer
Sendung heute im Hurtigen Tröpfchen zu Gast. Ein Lokal, das sich in den letzten Jahren von einem Insidertipp zu dem zentralen Treffpunkt der österreichischen Literaturszene entwickelt hat.
Seit die Neue Zürcher Zeitung den Jahrhundertherbst der österreichischen Literatur verkündete und die Präsenz österreichischer Autoren bei der heurigen Frankfurter Buchmesse bereits als dessen Höhepunkt eingeschätzt wurde, werden diese literarischen Erfolge durch den diesjährigen Krachmannpreis und die dafür eingereichten Beiträge – insbesondere das dabei ausgezeichnete Werk – noch übertroffen werden. Die Tatsache, dass die Verleihung eines Literatur-
preises nicht nur beim einschlägigen Feuilleton, sondern auch von allen relevanten Medien - vom Spiegel bis zum Time-Magazin – in Form von mehrseitigen Titelgeschichten - Beachtung gefunden hat, eröffnet eine neue Dimension der deutschsprachigen Literatur. Der Fund eines geheimen Briefwechsels zwischen Friedrich Nietzsche und Richard Wagner und die Publikation dieser Briefe in Form eines
historischen Briefromans haben Karl Müller-Huber nicht nur zu Recht den heurigen Krachmannpreis gebracht, sondern auch sofort in die erste Reihe der internationalen Literaturszene gereiht.“

Es folgt ein Kameraschwenk auf die Totale, worauf Fr. Rett zur Vorstellung der Diskussionsrunde übergeht: Neben den fast ausnahmslos vorhandenen Protagonisten der Literaturszene inklusive aktiven und ehemaligen KrachmannteilnehmerInnen und Preisträgern sowie diversem Seitenblickepenetranzen findet sich ein umfangreiches Sammelsurium von Historikern, Musikwissenschaftern und professionellen Philosophen. Das Rot der Frau Rett korrespondiert dabei insbesondere in sehr feiner Form mit dem archetypischen Schwarz der Literaturszene. Einige der Anwesenden transpirieren bereits jetzt stark und feuchte Linien zerstören die Arbeit der Maskenbildner.
Es wird bereits hart getrunken.

Nach einer knapp gehaltenen Vorstellungsrunde, wendet sich Frau Rett an Stefan L. und begrüßt den Kurator des Krachmannpreises, indem sie die große Bedeutung dieser Veranstaltung für die österreichische und internationale Literatur betont. Als Fr. Rett aber darauf hinweist, dass erst Stefan L. mit seiner Kulturinitiative dem legendären Postulat des vormaligen Kulturstaatssekretärs Morak „Kultur sei etwas für die Provinz“ zur Realisierung verholfen habe, sinkt dessen Kopf noch tiefer in den schwarzen Rollkragen. Seine Körpersprache erinnert zunehmend an Paulus Manker mit einer
Amphetaminpsychose.

Fr. Rett, die mit einer derart distanzierten Reaktion des weltberühmten Autors des Standardwerks „Dekonstuktionismus im ost-aserbaitschanischen Plattenbau“ (Vorwerkverlag, Gföhl – Ulan Bator – Outer Thule, 2000) offensichtlich nicht gerechnet hat, wendet sich nun dem Gewinner des diesjährigen Krachmannpreises zu: „Ich darf jetzt ganz herzlich Karl Müller-Huber begrüßen. Man muss Karl Müller-Huber nach dem Hype der letzten Tage nicht mehr gesondert vorstellen. Er und sein Werk „Das Reich des Atheismus“ und dessen mögliche Auswirkungen und Interpretationen wurden seit der Erstveröffentlichung des Manuskripts ja umfassend behandelt.
Herr Müller-Huber, haben Sie mit einer solchen Reaktion auf Ihren heurigen Beitrag zum Krachmannpreis – noch vor der Preisverleihung – gerechnet?“

„Ja.“

Eine kurze Pause entsteht. Fr. Rett, die offensichtlich eine etwas ausführlichere Antwort erwartet hatte, nimmt den Gesprächsfaden mit einem „Mhm“ wieder auf.

Beckmann, der Krachmannpreisgewinner des Jahres 2005, der sich ob dieser etwas zähen Konversation ein knappes Grinsen nicht verkneifen kann schenkt sich und seinem Tischnachbarn Thomas
Glavinic aus der zwischen ihnen stehenden Wodkaflasche ambitioniert nach. Als Begründer des mittlerweile legendären Rufs des Hurtigen Tröpfchens wird ihm – obwohl die Flasche noch kaum bis zur Hälfte gelehrt ist – prompt eine weitere Flasche an den Tisch gebracht.
Fr. Rett wendet sich – nachdem sie mittlerweile Inhalt und Struktur von „Das Reich des Atheismus“ – für das Publikum kurz zusammengefasst hat, wieder an den Autor: „Herr Müller-Huber, wann haben Sie den Plan gefasst, den von Ihnen entdeckten Briefwechsel zwischen Friedrich Nietzsche und Richard Wagner – in Form eines Briefromans zu verwenden? Und warum haben Sie über Ihre Entdeckung nicht zuerst in wissenschaftlicher Form veröffentlicht?“

Müller-Huber zeigt sich nun doch deutlich gesprächiger und erzählt, dass der Entschluss dazu von ihm relativ schnell gefasst worden sei, das Motiv sei primär die vom Verleger versprochene Erstauflage im Umfang von 50.000 Stück sowie gesicherte Übersetzungen in
80 Sprachen gewesen.

Bei der Nennung dieser Zahlen verschluckt sich Michael Köhlmaier und bekommt einen Hustenkrampf. Franzobel verschüttet sein Glas Rotwein; dieses ergießt sich – wie unbeabsichtigt - über den Rücken von Daniel Kehlmann.

Ohne auf die danach aufkommende Unruhe zu reagieren, geht Müller-Huber nun selbst auf Details seines Werks ein und spricht über die Verbindung zwischen Nietzsche und Wagner, die über Jahre durch nahezu grenzenlose Verehrung der Familie Wagner durch Nietzsche geprägt gewesen sei. Wagner habe die Verehrung Nietzsches genossen, insbesondere aber in der Rolle des Dionysos, die ihm Nietzsche zumaß, durchaus wohlgefühlt. Wagner und dessen Frau Cosima waren für Nietzsche die Personifikationen des von ihm zutiefst verabscheuten Deutschtums: Insbesondere Wagners Gattin – Cosima – stellte für Nietzsche den Inbegriff des Nicht-Deutschen dar. Müller-Huber zitiert jetzt Nietzsche um dessen Verhältnis zu Wagner und Cosima zu verdeutlichen: „Soweit Deutschland reicht, verdirbt es den Charakter! Die wenigen Fälle hoher Bildung, die ich in Deutschland vorfand, waren alle französischer Herkunft, vor allem Frau Cosima Wagner, bei weitem die erste Stimme in Fragen des Geschmacks. Wagner ist das Gegengift gegen alles Deutsche par excellence, – Gift, ich bestreite es nicht. Von dem Augenblick an, wo es einen Klavierauszug des Tristan gab – war ich Wagnerianer. Ich nehme es als Glück ersten Ranges, zur rechten Zeit gelebt und gerade unter Deutschen gelebt zu haben, um reif für dieses Werk zu sein. Und so gewiss Wagner unter Deutschen bloss ein Missverständnis ist, so gewiss bin ich´s und werde es immer bleiben.“

Fr. Rett nimmt den Faden auf: „Und dann die unglaubliche Entfremdung zwischen Nietzsche und Wagner während der letzten Lebensjahre, die Anti-Wagner-Schriften Nietzsches in einer Phase, in der Nietzsche bereits von den Anzeichen seiner Krankheit gezeichnet scheint.

Müller-Huber beschreibt in knappen Worten das Verhältnis Nietzsche – Wagner: „Nietzsche lernte im Herbst 1868 in Leipzig durch Vermittlung eines Freundes Richard Wagner kennen, der zur selben Zeit inkognito bei seiner Schwester Ottilie weilte. Dieses Treffen verläuft über für den jungen Nietzsche und auch Wagner über die
Maßen erfreulich und Nietzsche erkennt Wagner sofort als Inkarnation eines Genies im Sinne Schopenhauers. Man verabredet ein weiteres Treffen: „Am Schluß, als wir beide uns zum Fortgehen anschickten, drückte er mir sehr warm die Hand und lud mich sehr freundlich ein, ihn zu besuchen, um Musik und Philosophie zu treiben, auch übertrug er mir, seine Schwester und seine Anverwandten mit seiner Musik bekanntzumachen: was ich denn feierlich übernommen habe.“
1869 erhielt Nietzsche eine Professur für Literatur in Basel, Wagner musste, mit der finanziellen Unterstützung Ludwig II., in selben Jahr München verlassen und geht mit Cosima, die zu diesem Zeitpunkt noch mit Bülow verheiratet war ebenfalls in die Schweiz. In den nächsten Jahren vertieft sich die gegenseitige Freundschaft, wobei Nietzsche in Wagner nicht nur das künstlerische Genie, sondern auch einen Vaterersatz sah. Darüber hinaus kannte seine Verehrung für Cosima keine Grenzen.
Im Jahr 1872 veröffentlichte Nietzsche sein Erstlingswerk „Geburt der Tragödie“ und widmete es im Vorwort Richard Wagner. Wagner und Cosima waren davon begeistert - „Schöneres als Ihr Buch habe ich noch nicht gelesen!“, schrieb Wagner sofort an Nietzsche, insbesondere weil Nietzsche mit diesem Werk in und um Wagner einer Renaissance des dionysischen Kults begründen wollte. Das Werk fand allerdings nur bei Nietzsches Freunden Beifall, ansonsten wurde die Geburt der Tragödie und mit ihm auch Wagner vernichtend abgelehnt.
Noch im selben Jahr ging Wagner nach Bayreuth, ab dem nächsten Jahr unterstützte Nietzsche Wagner dabei Geld für die Errichtung des Festspielhauses zu sammeln. Vordergründig kam es in diesen Jahren der Vorbereitung der ersten Bayreuther Festspiele zur Ent-
fremdung zwischen Nietzsche und Wagner. Trotzdem und trotz schwerer Krankheit kam Nietzsche im Sommer 1876 zu den ersten Festspielen nach Bayreuth.
Im Oktober desselben Jahres trafen Nietzsche und Wagner einander in Italien in Sorrent zum letzten Mal. Wagner – als überzeugter Atheist – gab sich vor vielen Zeugen mit einem mal spirituell inspiriert und religiös. Nietzsche, der zu dieser Zeit bereits gesundheitlich schwer belastet war, ließ deutlich erkennen, dass er Wagner deshalb für
einen Scharlatan hielt. Der Bruch war vollkommen als Wagner in einem Brief an Nietzsches Hausarzt die Vermutung äußerte, dass übermäßige Masturbation die Ursache dessen körperlicher Leiden sei. Nach dieser tödlichen Beleidigung brach den Kontakt zwischen Wagner und Nietzsche nach bisherigem Wissen ab. Tatsächlich
haben die beiden einander zu Lebzeiten nie wieder gesehen.“

Brandstetter, Henisch und Menasse, die an einem Tisch sitzen, zeigen sich begeistert und leeren ihre Gläser auf einen Zug. Die nächste Flasche vom Gran Reserva landet im Decanter und von dort direkt in den Riedels.

Fr. Rett setzt inzwischen fort: „Und das gesamte Zerwürfnis zwischen Nietzsche und Wagner entpuppt sich nun, nach dem Fund der ge-
heimen Briefe als Tarnung einer Verschwörung zwischen Nietzsche und Wagner gegen Staat und Kirche. Sowohl die Nachlassstücke aus der Krankheitsphase Nietzsches als auch Wagners Zurückweisungen und Beleidigungen Nietzsches, insbesondere aber die klerikale Wandlung Wagners erscheinen nach diesem Fund als über lange Jahre vorbereitete Fälschungen und Verschleierungsversuche, um die wahren Absichten von Nietzsche und Wagner zu verschleiern: Ihr Ziel war die Errichtung eines atheistischen Reichs mit Bayreuth als Zentrum mitten im Hort des Katholizismus.“

Müller-Huber: „Die Briefe belegen, dass Nietzsche den ideologischen Überbau für ein politisches System lieferte, das mit der Uraufführung des Weihespiels Prometheus und der Inauguration Ludwigs II. zum ersten Übermenschen, anlässlich der Bayreuther Festspiele 1880 etabliert werden sollte. Der Parsifal sowie alle anderen Annäherungen Wagners an die herrschende Religion sind ebenso wie Nietzsches vordergründiger Bruch mit Wagner nichts anderes als Maßnahmen der Tarnung gegenüber den etablierten Herrscherhäusern und insbesondere der katholischen Kirche. Durch eine Renaissance der griechischen Kultur mit einem dionysischen Zeremonienmeister Richard Wagner, das Konzept des Übermenschen Nietzsches sowie die Führungsfigur Ludwigs als Homo Superior sollte der Atheismus Staatsreligion und Anti-Deutschtum das politische Programm des Freireichs Bayreuth werden. Die direkten Gegner waren einerseits der Katholizismus Bayerns, Österreichs und des Papsttums und andererseits das preußische Kaiserreich.“

Fr. Rett ergänzt: „Bevor es aber soweit kommt stirbt Wagner in Venedig, König Ludwig ertrinkt unter ungeklärten Umständen und Nietzsche verstummt von einem Tag auf den anderen in Geisteskrankheit. Cosima, die von Anfang an in die Verschwörung eingeweiht war, mauerte die Briefe in einer Nische der Villa Wahnfried ein, wo Sie sie nach fast 150 Jahren nach jahrelangen Vorarbeiten und Recherchen fanden.“

Müller-Huber: „Die Briefe Wagners an Nietzsche wurden von Overbeck, einem alten Freund Nietzsches versteckt, nachdem dieser den geistig völlig entrückten Nietzsche von Turin zur Aufnahme in eine Nervenheilanstalt nach Basel überbracht hatte. Overbeck versteckte die Briefe offensichtlich nicht nur vor der Obrigkeit, sondern auch vor Nietzsches Schwester, die dessen Nachlass sehr selektiv verwaltete. Sie befanden sich seit damals im Overbeck-Nachlass Archiv.“

Es folgt eine angeregte Diskussion mit diversen Wortmeldungen der anwesenden Historiker, Musikwissenschafter und Philosophen. Mit einem Telefonanruf bringt sich Kardinal Schönborn ein und protestiert gegen den latenten Antiklerikalismus der laufenden Sendung, bestreitet jede historische Relevanz Nietzsches und verabschiedet sich – nachdem er auf die fundamentalen Werke Papst Benedicts zum Thema Katholizismus in Bayern verwiesen hat - mit einem herzlichen „Grüß Gott“.

Kehlmann hat unterdessen – nachdem er Franzobel eine Flasche
Acceto Balsamico über den Kopf gegossen hat – das Lokal verlassen.

Die Intensität der Diskussion und auch der Hintergrundgeräuschpegel sind bereits deutlich erhöht, als Frau Rett noch ergänzend erwähnt, dass in und um Bayreuth eine intensive Suche nach der verschollenen Partitur des Weihespiels Prometheus eingesetzt habe. Auch zahlreiche literarische „Trittbrettschriftsteller“ – Fr. Rett verwendet tatsächlich diese Formulierung - wie Dan Brown – sein neues Buch „Illuminiert in Bayern“ kam sofort auf die Top-Ten-Liste und wird wahrscheinlich mit Tom Hanks als Wagner und Jack Nickolson als Nietzsche verfilmt - sowie die Gilde der Verschwörungstheoretiker seien sofort in großer Zahl auf das Thema aufgesprungen. Die Zahl der Google-Nennungen zum Thema überschreite weltweit die 2-Millionen-Grenze.

Zum Abschluss der Sendung verkündet Fr. Rett eine weitere große Überraschung für die österreichische Literaturszene: Wie eben in Form einer Agenturmeldung bekannt geworden sei, plane Peter Handke noch vor Jahreswechsel seine Rückkehr aus Frankreich nach Österreich. Das Motiv sei die Neu- und Wiedergefundene religiöse und kulturelle Heimat in Kärnten.

„Und damit darf ich mich von Ihnen verehrte Zuseher sowie von unseren Studiogästen verabschieden und gebe weiter an den aktuellen Dienst mit einer Sondersendung zur Situation in Kärnten nach der Konvertierung des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider zur
serbisch orthodoxen Kirche.
Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, was immer Sie noch vorhaben.“


Armin Wolf, der die anschließende Sendung moderiert, bedankt sich bei Barbara Rett und ergänzt zu der aktuellen Meldung über die  Rückkehr Peter Handkes, dass dieser erst vor wenigen Wochen in einem Interview bekannt gegeben habe, zum orthodoxen Glauben konvertiert zu sein.
Danach folgt eine kurze Zusammenfassung der aktuellen Situation in Kärnten durch den Moderator der Sendung: Während eines „Privatbesuchs“ Jörg Haiders im Sommer dieses Jahres in Serbien habe dieser seinen Eintritt in die orthodoxe Religionsgemeinschaft vollzogen und im September bekanntgegeben. Gründe für sein religiöses Bekenntnis seien – so Haider damals - einerseits die tiefe religiöse Mystik dieser Religion, die ihn schon immer fasziniert habe, aber auch die zentrale Rolle der Orthodoxie als gemeinschaftliches religiöses und politisches Bollwerk Europas.
Unmittelbar danach schlossen sich zahlreiche Kärntner BZÖ-Mitglieder diesem Schritt ihres Landeshauptmanns an. Der österreichische Bischofskonferenz und insbesondere der Kärntner Weihbischof zeigten sich zwar zunehmend besorgt über diese Entwicklung, betonten aber das gute Verhältnis der Religionen.
Gegen die Stimmen der Kärntner ÖVP und unter ausgesprochen missbilligender Duldung durch die Kärntner SPÖ entschied der Kärntner Landtag in einer Sondersitzung am 15. September die Anbringung von Ikonen in allen Kärntner Klassenzimmern sowie die sofortige Aufstellung zweisprachiger Ortstafeln in allen Kärntner Gemeinden – nicht nur in Deutsch und Serbisch und auch kyrillischer Schrift. Gegen Proteste der Slowenenverbände wurde vorgebracht, dass man jederzeit zu einer Sprachzählung bereit sei, die Offenheit gegen andere Völker und Minderheiten sei immer schon oberstes Prinzip in Kärnten gewesen. Die Errichtung orthodoxer Basilika in Klagenfurt, Gurk und Heiligenblut seien Ausdruck und Zeichen der Toleranz und würden sich außerdem gut in den gewohnten Baustil Kärntens einfügen. Die Umbenennung des Zollfelds in Amselfeld sei ein Akt des Respekts gegenüber den Opfern unserer Brüder im Abwehrkampf am Balkan. Gerne lade man auch beruflich hochqualifizierte Landwirte dieser Kultur- und Religionsgemeinschaft ein, ihre Kompetenzen zum Nutzen Kärntens einzubringen. Haider kündigte an, dass er durch die EU-Regionalförderungen für diese Ansiedlungen – nur politische Gegner könnten in diesem Zusammenhang von Wehrdörfern sprechen – allen echten Kärntnern ungeheuren Wohlstand bringen werde.
In einer weiteren Sondersitzung des Landtags wurde für den 20. Ok-
tober der Termin einer Volksabstimmung über eine Umwandlung des Bundeslands Kärntens in einen Freistaat „Carinthia – Bajuvarisch-
Serbischer Nation“ festgesetzt.

Nach diesen einleitenden Worten durch Hrn. Wolf zur aktuellen Situation folgt eine angeregte Diskussion zwischen Verfassungsrechtlern, Kardinälen und Metropoliten sowie Sprechern diverser slowenischer, serbischer und sonstiger Gemeinschaften.


Dienstag, 16. Oktober 2007, Die Presse

Ewald Stadler bietet allen aufrechten Kärntnern deutsch-katholisches Exil bei treuen Brüdern und Schwestern in und um Langenlois an.


Samstag 19. Oktober 2007, APA-Meldung: Eilt!

In einem anonymen Brief kündigt eine Kriemhild T. an, im Falle einer Mehrheitsentscheidung zu Gunsten der Unbenennung Kärntens eine rituelle Selbstverbrennung am Platz der Volksabstimmung in Völkermarkt an.