Bernhard Mitterer

„Das Ding an sich is ganz einfach“…sollt ma meinen. Dann wärs erklärt in einem Satz, mit einem Wort. Und gut is. Aber denkt ma drüber nach, dann fällt einem ein, dass es da noch was gibt, was es schon wieder a bisserl komplizierter macht. Und bleibt ma a bissal im Denken, wenns no geht, dann merkt man, es is nicht nur „an sich“, sondern viel schlimmer. Oh mein Gott, könnt ma sagen, des gibt´s ja ned. Wieso war ich so blind, engsichtig und dumm. Hab so viel Gutes nicht gesehen, Wundervolles nicht bedacht. Auch wenns Schattenseiten gibt, ist´s doch etwas Schönes, vollkommenes und andererseits auch nur „an sich“.
Ich bin nicht nur „an sich“.
Ich bin viel. Ich bin Gut und ich bin schlecht. Ich bin groß und ich bin klein. Ich bin fern und doch ganz nah. Manchmal bin ich ganz allein und manchmal nicht. Einmal bin ich schön und glänzend, ein andern mal ganz braun. Ich bin nicht alles, aber doch, ohne mich geht´s nicht.

Wenn ich klein bin sieht man mich nicht, da bin ich alles und überall. Ich bin Gold und Silber, ich bin schwarz oder weiß. Ich bin in der Luft, im Essen, im Trinken. In Eurer Nase, in Euren Fingern, in eurer Haut. Aber ganz sicher bin ich in Euch und das überall.

Wenn ich größer bin, dann helfe ich euch in vielem. Ich helfe euch mit dem Rad zu fahren. Ich helfe euch die Hitze im Sommer zu ertragen und wenns kalt wird der Erfrierung zu entkommen. In der Arbeit gibt´s mich auch des Öfteren. So trage ich viel, viel mehr als ihr könnt.
Auch bin ich dafür bekannt einen Freund zu haben, der einzigartig ist. Er heißt Pi. Der kann auch sehr viel. Wenn ihr Spaß haben wollt, dann schlagt ihr mich, tretet mich, tanzt unter mir. Ihr werft mich und rollt mich. Apropos rollen, nicht so wie meine Vettern bleibe ich nicht stehen wenn ihr mich stupst. Anecken kann ich nicht. Leider kommts auch vor, dass ich zu schnell bin und mich keiner fangen kann. Dann ist´s schlecht für Euch. Mir macht´s nix.

Wenn ich ganz groß bin dann wohnt ihr auf mir, lebt von mir, lebt wegen mir. Ich spende Euch Licht, Nahrung und einen Platz. Viel mehr als Euch lieb ist. Mich gibt´s heiß, kalt, gedellt und was weiß ich.
Ihr könnt mich sehen, wenn ihr hinunter schaut, aber auch wenn ihr Eure Nase gen Himmel reckt.
Wenn ich noch nicht so groß bin, dann braucht ihr mich am meisten. Denn dann tretet ihr mich zum Spaß, manchmal mit Händen manchmal mit Füßen. Manchmal zu sechst aber auch manchmal zu elft.
Wie auch immer, es macht Euch Spaß. Mir macht’s nix.

Wie groß ich auch immer sein mag, an sich bin ich einfach nur…rund. Ich habe keinen Anfang und kein Ende. Mich gabs schon vor Euch und ich werde auch nach Euch sein. Mir macht´s nix.

Denn ich bin die Kugel und veroll mich jetzt.

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