Das Ding an sich

Unbedingt Banales von Michael Gassner, Herbst 2011

Mit dem Ding tauchen hegelrechte und kantige Fragen über Fragen auf, Unsinniges, teilweise Sinnliches folgt.
Wo kommt es her, das Ding?
Warum ist es überhaupt da?
Ist es denn überhaupt da?
Ist es so was Ähnliches wie ein Dingsda oder das Gleiche, oder nur fast?
Wo kommt es her, das Ding?
Ist das Ding überhaupt an sich, oder nur so für sich, oder an und für sich oder am Ende gar nicht?

ZweckDingliches [sic]:
Betrachten wir die Welt, so lässt sich diese in zwei wesentliche Mengen zerlegen, die Jemande und die Dinger. Dazu etwas konkreter:

Definition1: Die Welt ist alles

Definition 2: Die Welt besteht aus wohlunterscheidbaren disjunkten Mengen, den Jemanden J und den Dingern D.

Definition 3: Nur Jemand weiß was ein Ding ist.

Bemerkungen: Beide Mengen schließen sich gegenseitig aus <=> disjunkt. Alles, was kein Ding ist, ist ein Jemand, ein Dualismus entsteht.

Satz 1: Das Ding weiß nichts.
Beweis: Direkt aus 3.

Satz 2: Nur Jemand weiß wer Jemand ist.
Beweis: wie Satz 1. plus Def. 2

Satz 3: Lebewesen sind keine Dinger
Beweisidee: Wir brauchen uns keine Gedanken zu machen ob Tiere Dinger sind, oder nicht, weil das ausschließlich von Jemanden bestimmt wird. Ein Tier, dass ein Ding erkennt, kann folglich keines sein. (Gerne möchte ich hier zum Abtippen einen Hyperlink platzieren: www.youtube.com/watch)
Nun trifft das für alle Lebewesen zu, die Nahrung zu sich nehmen, die ja meist aus guten Dingen besteht, die immer tote Jemande waren.
Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass ein toter Jemand automatisch zum Ding wird, weil mit dem Tod die Fähigkeit ein Ding zu erkennen verloren geht.

Wenn zum Beispiel der Hai einen Surfer frisst, so ist das sicher ein interessanter Grenzbereich. Ist für den Hai der Surfer ein Ding?
Und ist für den Surfer der Hai ein Ding?

Rekursives
Jedes Ding besteht wieder unbedingt aus anderen Dingern. Soweit so gut.
Die Jemande bestehen aber auch aus Dingern sind aber selbst keins.(Def 2)
Obwohl das etwas paradox erscheint folgt daraus die Erkenntnis, dass das Ganze mehr als seine Teile ist, besonders die Jemande.

Das Unding

Lemma1: Das Unding ist nicht von dieser Welt
Beweis: Weil alles was kein Ding ist ein Jemand ist, sollte das Unding auch klar von Jemand als Ding oder Jemand zuordenbar sein. Nun, das stimmt nur bedingt, weil wir ja auch definiert haben, dass wir die Welt, betrachten. Das Unding gehört aber nicht zu dieser Welt in der Jemande und Dinger existieren. Das Unding existiert wenn überhaupt außerhalb unseres kleinen Universums.

Abstrakte Dinger
Viele werden wollen, dass Dinge wie Liebe und Hass keine Dinger sind, sondern was Besonderes, aber Jemand ist schon was Besonderes [:)], also das geht nicht, weil z.B.Liebe ja sicher nicht Jemand ist, muss es ein Ding sein.

Das Ding im antiken Griechenland
Das Ding war das sprichwörtliche Ding, die Physis aus vier Elementen, klar was sonst? Aber schon damals waren nicht alle Philosophen mit der gängigen Lehrmeinung einverstanden, dass unsere Wahrnehmung unabhängig von den Dingern und Jemanden besteht. Im wesentlichen schrieb die gängige Lehrmeinung aber vor, dass alles Dinger sind und diese unabhängig von den Jemanden existieren.

Das Ding in der Aufklärung
Endlich kommt der Ball ins rollen. Etwas kantig und moralisch wird das „Ding an sich“ betrachtet. Hegel findet das nicht so gut.

Das moderne Ding
Vergiss das Ding, es ist gar nicht da. Nun, wie schon zu Beginn dieses kleinen Exkurses zu befürchten, kommen wird dort an, wo wir be­gonnen haben, beim konstruieren, insbesondere bei dem Ding, dass radikaler Konstruktivismus genannt wird.

Bedingt unbedingt verdingt sich das Dingsbums
Das Dingsbums ist unbedingt ein Ding, aber sich verdingen kann es sich nicht, weil unbedingt nur ein Jemand selbstbezüglich und autopoetisch sein kann.(Def 3)

Ding dong, wer klingelt an der Tür
dingelingeling, bald ist Weihnachten hier.