2015: „Freitag“

Teilnehmer & Beiträge

Michael Drucker - Rufus D. aus W. : Freitags De-/Impressionen...
„Selten werde ich so platt auf die Banalität meines Daseins gestoßen wie morgens am Freitag. Mein Radiowecker plärrt so wie immer, aber der Moderator schwört seine verehrten Hörer an diesem speziellen Tag immer auf das Wochendende ein.“ > mehr
 

Stefan Loicht
- FF
„Fidelio Freitag ist Buchhalter. Ein kleiner, grauer Mann mit einem bescheuerten Vornamen, beschäftigt, nein, nicht als Beamter oder in einem staatsnahem Betrieb, sondern in einem dieser alten privat- ­wirtschaftlichen Konzerne, in dem er gleich nach der Handelsschule anfing. Zum Bundesheer wäre er gern gegangen, aber: Baby­boomer mit Plattfüßen.“ > mehr
 
Reinhard Mechtler - FREITAG
„… Der überregional bekannte Fleischermeister Ambrosi zog die Roll­läden in seinem Geschäft auf und öffnete auch die Nebentür zu ­seinem kleinen Imbiss. Sein wohlgeformter Körper zeigte, dass er der Fleischeslust im wörtlichen Sinne zugetan war, zumal er selbst seine eigenen Produkte höchste Wertschätzung entgegen brachte.“ > mehr
 
Bernhard Mitterer - Freitag, 13 September 2014
„Meine Sinne spüren Gefahr, von weitem ein Geräusch. Es ist ganz dumpf und leise, ich hoff, dass ich mich täusch. Ich liege doch noch im Bette, über mir meine wohlig warme Decke. Diese schützt mich vor der Außenwelt und vor Gefahr, meinen Gedanken sagen, nein, das ist aber jetzt nicht wahr. Langsam, ganz langsam kommt es näher das Geräusch, ich denke immer noch, dass ich mich täusch.“ > mehr
 
Günter Nowak - Freitag
„Was der Elfmeter für den Tormann, der Zauberberg oder vergleich­bare Lungenheilanstalten für dezent hüstelnde oder sonst wie schwachbrüstige Literaten sind oder der Bloomsday für den irischen Whiskeyumsatz bedeutet, findet sein temporäres Pendent im Freitag, dem Doomsday aller Krachmann-Adepten: Der Ultimo, der Dies Irae, der Tag, an dem nur mehr die Hoffnung auf einen unerwarteten Herzinfarkt im besten – selbstverständlich gegenderten – Mannesalter bleibt …„ > mehr

Christian Ondrak - DER ZIRKUS
„Freitag. Feierabend. Freizeit. Heimweg. Offenbar ist ein Zirkus in der Stadt, wie ich am Flugzettel erkenne, den mir ein etwas in die Jahre gekommener Clown in einem ebenso ältlichen Kostüm in die Hand drückt. Und natürlich will sie hin. Warum hab´ ich den Zettel überhaupt behalten? „Was wollen wir dort?“ > mehr

Wolfgang Pokieser - FREITAG
„Eine Insel. Ein Wiener auf Reisen trifft auf einen Eingeborenen und spricht ihn an. Dieser kann nicht flüchten und muss sich der Kommunikation stellen. Der Wiener hat einen guten Schmäh denn er hat schon Weißbier getrunken. „Du Freitag, ich Robinson. Ja eigentlich nur Robin. Robin Wopraschalek.“ Robin lacht „Du bist von da, oder?“ Freitag nickt. „Verstehst du deutsch?“ Freitag nickt.“ > mehr

Christian Weimann - FREITAG
„Gott war müde und erschöpft, den Sabbat hatte er sich redlich verdient. Eigentlich hätte er schon freitags, zumindest ab Mittag, ruhen wollen – und auch sollen –, doch irgendwie hatte ihn dann wohl der Teufel geritten. Leider Gottes – irgendwie dräute ihm, mit der Arbeit von Freitag nachmittags werde er noch einige Probleme zu lösen ­haben und dies wollte er sofort tun.„ > mehr

Stefan Wurst - FREITAG
„war gestern.
Aus, fertig, Ende.
Ja, das ist der Text, der eingereichte.
Ja, echt; das war´s.
Wohltuend kurz, nicht wahr?“ > mehr
 
Gregor Zentner - Freitag
„Endlich.. du musst ja „endlich“ sagen weil es ist Freitag.
Im Radiowecker kommt ein „Freitag, Freitag baramtamtamtamtam“ und ein einwandfreies „Hurra das Wochende steht vor der Tür“. Eine Welt atmet auf, ein Land, eine Stadt ... und die Werbe- und Freizeit­industrie giert..„ > mehr